Hallo aus dem Urlaub 🙂 Wir residieren nun seit einigen Tagen auf einem wunderschönen Campingplatz an der Adria. Zusammen mit Freunden und deren Kind verbringen wir hier eine schöne Urlaubswoche. Der Campingplatz ist wunderschön, es gibt einen riesigen Pool und einen extra Pool für die Kleinen. Und natürlich das Meer.
Erwartung vs. Realität
Ganz gemütlich soll es werden im Urlaub. Kein Stress. Einfach mal runterkommen. Ich bin mittlerweile unschlüssig, was mich hat denken lassen, dass das mit zwei Kleinkindern möglich sei. Die beiden sind gerade zwei Jahre alt geworden und haben Energie, dass es einem die Schuhe auszieht. Ist ja auch schön, und gleichzeitig auch… stressig. Nicht auf die Straße laufen, komm aus der Sonne raus, zieh deinen Hut auf, bitte keinen Dreck essen, bei den Mülltonnen spielen wir nicht, … die Liste ist (bekanntlicherweise) lang. Gestern gingen wir dann zum ersten Mal an den Strand – wir dachten uns, nach dem Mittagsschlaf gehen wir hin, da haben wir dann ewig Zeit. Pustekuchen. Erst mal alle eincremen. Mein Sohn fügt sich dieser Prozedur zum Glück einigermaßen widerstandslos. Dann die frisch eingecremten Kinder in die UV Kleidung gepresst, Sonnenhut auf, Schuhe an. Ok, Teil eins geschafft. Während ich also die Strandtasche packe und versuche, bloß nichts zu vergessen, um nicht vom Strand den ganzen Weg wieder zurücklaufen zu müssen, hat sich das Kind eine Banane geschnappt, selber aufgemacht und es irgendwie geschafft, sich und seinen Anzug mit Banane voll zu schmieren. Alles wieder saubermachen, nochmal eincremen (weil das hat man ja irgendwie wieder weggewischt), wieder sammeln, weiter packen. Es ist mittlerweile so warm in unserem Mobile Home, dass mir der Schweiß am gesamten Körper runterläuft. Also das Kind erst mal bei Papa geparkt, Klimaanlage an, mich in meinen Badeanzug geschmissen, schnell eingecremt und noch eine Stück labbrige Brezel hinter die Kiemen geschoben.
Packe packe Tasche
Für einen Strandaufenthalt mit Kleinkind packe ich eine Tasche mit der andere einen Wochenendtrip nach Mallorca machen würden. Diverse Handtücher, Wechselklamotten, Windeln, Sonnencreme, Ersatzmütze, Schwimmflügel, Trinkflaschen, Geld, Handy, Badeschuhe, Kindersonnenbrille (wo ist eigentlich meine?!), Feuchttücher, lieber nochmal ein Ersatz-Quetschie, und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, trotzdem irgendwas nicht dabei zu haben. Was fehlt? Sandelsachen. Also noch die Tasche mit den Schaufeln und Eimern aufgeladen, und natürlich muss noch der Kipplaster und der Traktor mit, denn ohne die macht ein Strandbesuch einfach keinen Sinn findet mein Kind. Picknickdecke. Wurfzelt. Sonnenschirm. Bepackt bis unter die Zähne stehe ich also da und signalisiere meinem Mann, dass ich jetzt endlich bereit wäre aufzubrechen. Also ziehen wir los. Nach 10 Metern vernehme ich einen recht unangenehmen Geruch, der sich stetig neben mir her bewegt. Das Kind hat die Windel voll. Natürlich! Alle wieder zurück, Windeln wechseln und wieder anziehen. Meine Laune ist zu diesem Zeitpunkt schon leicht gesunken, mein Sohn findet das alles zum Glück immer noch sehr belustigend.
Endlich am Strand
Gefühlte Sunden später kommen wir am Strand an, und während wir unsere Schirme und Zelte aufbauen, rennen die Kleinen schnurstracks los Richtung Wasser. Haaaaaaaaaalt! Schwimmflügel! Nicht ohne uns ans Wasser! Interessiert sie nicht. Also hinterher und einfangen. Natürlich müssen wir trotzdem kurz ohne Schwimmflügel ins Meer, weil Wellen da sind und die sind lustig. Mit Engelszungen überreden wir die Kleinen, uns wieder zu unserem Platz zu begleiten, um die Schwimmflügel zu holen, und ihr wisst was jetzt kommt: Nasses Kind + viel Sand = paniertes Kind, das als allererstes auf Mama’s Handtuch rennt um jeden Quadratzentimeter mit Sand zu berieseln. Yay! Unser Zeit müssen wir auch wieder abbauen, denn das ist verboten, und auch wenn ich dieses Wurfzelt sicher schon 100x wieder absolut lässig zusammengebaut habe (und mich natürlich dementsprechend auch recht großkotzig anbiete das zu erledigen weil „ich weiss ja wie das geht“), will dieses – excuse my language – verdammte Drecksteil sich einfach nicht mehr einfalten lassen. Nächster Schweißausbruch. Irgendwann habe ich es dann doch geschafft, etwas enttäuscht war ich, dass es von niemandem Applaus gab. Hätte ich schon erwartet.
Mein Kleiner leckt genüsslich an seinem Arm und sagt „Mmmmh salzig, lecker!“ und auch wenn er schon zittert wie Espenlaub ist aus dem Wasser zu gehen keine Option. „Swümmen“ will er. Und wenn ich dann sehe wie er bei jeder Well vor Freude quietscht, ist all der Stress vergessen. Es waren dann wirklich schöne anderthalb Stunden am Strand mit schwimmen, Löchern graben und Sandgematsche. Am Ende war alles und jeder von oben bis unten voller Sand und wir haben den Heimweg angetreten. Die große Frage, die ich mir stelle ist, woher scheinbar alle um uns herum ihre Ruhe nehmen. Sind die alle einfach schon 100 mal am Strand gewesen und sie haben irgendwann so eine „zero-fucks-attitude“ entwickelt? Oder sind andere Eltern von Kleinkindern einfach um ein Vielfaches entspannter als wir?
Mich interessieren eure Erfahrungen! Strand mit Babys / Kleinkindern – super cool oder super stressig? Und wenn super cool: WIE MACHT IHR DAS? 🙂 Wir werden das Prozedere jetzt einfach jeden Tag wiederholen und hoffen, dass wir etwas in den Flow kommen. Und eins steht fest: Nächstes Mal kommt ein Falt-Bollerwagen mit, auch wenn wir dafür eine Dachbox kaufen müssen!
In diesem Sinne… Happy Urlaubssaison
Eure Eva